Kalt fließt die Mosel
Historischer Kriminalroman
Köln: Emons Verlag 2023
Originalausgabe | Broschur
ISBN 978-3-7408-1754-1
272 Seiten
€ [D] 14,00 € [A] 14,40
Auch als E-Book erhältlich
1945: Vier Monate nach Kriegsende wird das Moseltal von zwei tragischen Todesfällen erschüttert. Eine Frau stürzt mit ihrem Neugeborenen von einem Berghang, kurz darauf stirbt ein Mann im nahen Steinbruch. Hängen die beiden Fälle zusammen?
»Kalt fließt die Mosel« nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise in die unmittelbare deutsche Nachkriegszeit. Das Land ist von den Nationalsozialisten befreit und der lange Vernichtungskrieg endlich zu Ende, doch das Leben an den Ufern der Mosel ist keineswegs einfach. Im Buch begegnen sich unterschiedliche Charaktere, die im durch Kargheit und Mangel geprägten Alltag verzweifelt versuchen, wieder Fuß zu fassen. Da sind die Hebamme Ello, der Hilfsgendarm Buchheim, ein französischer Besatzungsoffizier und nicht zuletzt der zwischen alle Fronten geratene kalmückische Soldat Sanan aus der weiten Steppe westlich der Wolga – vier Menschen, die das Schicksal in dem Winzerstädtchen Alken unvermutet zusammenführt. Werden sie angesichts der historischen Verbrechen bereit sein, Mauern in den Köpfen einzureißen und Brücken zwischen gestern noch verfeindeten Kulturen zu schlagen?
»Was sich die Besatzer nur dabei gedacht hatten, als sie Beamte wie ihn für den Polizeidienst anheuerten? Die Einführung in den Gendarmeriedienst war denkbar oberflächlich gewesen und vor allem paragrafenlastig. Jede Militärregierung hatte ihre eigenen Vorstellungen von Gesetz und Ordnung. Kaum wusste er die amerikanischen Verwaltungsrichtlinien auswendig, waren die Franzosen mit neuen Vorschriften gekommen, und inzwischen wollten auch deutsche Behörden wieder mitreden. Es ging um Straßenverkehrsordnung und Lebensmittelkontrolle, um Ladenschließzeiten und Angelerlaubnis. Von verdächtigem Gesindel und marodierenden Banden, die in Bachtälern herumballerten, war nie die Rede gewesen.«
»Und von Dienstwaffen schon gar nicht«, schimpfte Buchheim und fühlte sich einem dunklen Schicksal ausgeliefert.«
Petra Reateguis neuer Roman spielt 1945 an der Mosel und in der weiten Steppe zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer.